Hanauer Anzeiger, Sa. 15.10.2005

Fortsetzung bis an die Grenzen des Machbaren

Beim Neuberger Duathlon kommen alle auf ihre Kosten - Hersel siegt
Duathlon (os/job). Aller guten Dinge sind drei. Spätestens mit der dritten Auflage hat sich der Friedenstauben-Duathlon des TTC Neuberg als fester Bestandteil des Ausdauersport-Kalenders im Rhein-Main-Gebiet etabliert.

Was 2003 mit einer Idee des Triathlon begeisterten Hanauer Arztes Dr. Naunheim mit 40 Startern begann und im vergangenenJahr mit 80 Teilnehmern fortgeführt wurde, erlebte nun mit 120 Startern die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte. Damit stoßen wir allerdings auch an die Grenze des Machbaren, erklärte Stefan Schneider aus dem Organisationsteam. Zwar ist mit dem zentral gelegenen Start- und Zielbereich bei der Mittelpunktschule Neuberg ein geeigneter Veranstaltungsplatz gefunden worden, doch mehr als 150 Teilnehmer seien schon wegen des Auswertungsangebots mit den exakten Zwischenzeiten nicht zu bewältigen, so Schneider.

"Wir arbeiten per Hand, was bei der hohen Frequenz in der ersten Wechselzone nach sechs Kilometern Laufen hin zur Radstrecke schwierig werden kann. Eine elektronische Auswertung würde den Kostenfaktor deutlich erhöhen."

Auf ihre Kosten sind aber wieder einmal alle gekommen: die Veranstalter durch die lohnende ehrenamtliche Ausrichtung, mit der die Jugendabteilung entscheidend unterstützt werden kann, und die Sportler durch eine reibungslose Veranstaltung. Begeistert zeigte sich auch Lienhard HerseI. Der für den RSK Erlensee angetretene Läufer der hessischen Spitzenklasse hat sich im Laufe der letzten Monate zur Führungsfigur der regionalen Duathlon-Szene entwickelt und ließ sich den sechsten Sieg in seinem siebten Duathlon auch von zwei erprobten Triathleten nicht nehmen.

Zermürbungstaktik geht nicht auf
Schon nach dem Laufabschnitt über sechs Kilometer lag der Vorjahressieger mit 23:18 Minuten knapp vor Adi Kohr, der gemeinsam mit seinem Trainingskollegen Tim Stutzer auf der 24-Kilometer-Radstrecke angreifen wollte. "Wir wollten ihn mit Windschattenfahren einholen und zermürben", verriet Kohr nach dem Rennen die Taktik, die gegen den als Einzelfahrer agierenden Hersel nicht fruchtete. Der 25-jährige Oberrodenbacher fuhr nämlich mit 48:45 Minuten die weitaus schnellste Zeit auf der anspruchsvollen Mountainbike-Strecke durch die Neuberger Wald- und Feldgemarkung, sodass er beim abschließenden Sechs-Kilometer-Lauf in 25:05 Minuten längst nicht an seine Reserven gehen musste. "Im nächsten Jahr mache ich den Hattrick voll", kündigte er an.

Unter den ersten zehn platzierten sich Martin Quast (TV Hanau/l. M50) in 1:45:12 Stunden sowie Peter Schmidt (LG Maintal) mit 1:48:38 Stunden. Nicky Heber (TVDÄ Hanau/1:50:28/18. Platz), Klaus, Brüggemann (TVDÄ Hanau/1:50:55/19.), Stefan Siegl (Triathlon Team Bruchköbel/1:51:45/22.), Jürgen Emig (TG 02 Kilianstädten/1:52:29/24.) und Jörn Oliver Dickmann (TVDÄ Hanau/2:52:51/26.) beendeten das anspruchsvolle Rennen zwar im ersten Drittel, mussten aber der Frauensiegerin den Vortritt lassen: Simone Mortier, ehemals eine der besten deutschen Triathletinnen. 1:49:01 Stunden brachten ihr den zwölften Platz in der Gesamtwertung.


Gleich vorneweg: Lienhard Hersel (172) gibt Gas. Foto: os